Brunst

Brunst
Brunst [brʊnst], die; -:
Zeit, in der bei bestimmten Tieren die Paarung vollzogen wird, in der sie geschlechtlich erregt sind:
der Hirsch tritt in die Brunst, ist in der Brunst.
Zus.: Hirschbrunst.

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Brụnst 〈f. 7u〉 →a. Brunft
1. 〈Jägerspr.〉 Paarungszeit
2. heftige geschlechtliche Erregung
[<ahd. brunst, got. brunsts; zu got., ahd. brinnan mit Grundbedeutung „Brand“; verwandt mit brennen, braten, brauen]

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Brụnst, die; -, Brünste [mhd., ahd. brunst = Brand, Glut, zu mhd. brinnen, ahd. brinnan, brennen]:
1. Zeit der Paarung bzw. der Paarungsbereitschaft bei Säugetieren:
der Hirsch ist in der B.
2. geschlechtliche Erregtheit.

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I
Brunst
 
(Brunft, Östrus): Bei Tieren die Zeit der Fortpflanzungsaktivität, die durch die Geschlechtshormone gesteuert wird und zur Paarung führt. Sie wird bei fast allen Tieren von Zeiten unterbrochen, in denen keine Paarungsbereitschaft besteht. Beim Menschen (und zumindest den Männchen der Schimpansen) gibt es keine solchen Unterbrechungen.
 
II
Brunst
 
[althochdeutsch »Brand«, »Glut«], lateinisch Oestrus, bei Säugetieren durch Sexualhormone bewirkter vorübergehender Zustand geschlechtlicher Erregung und Paarungsbereitschaft, der mit dem Rhythmus der Reifung der Geschlechtszellen zusammenhängt. Die meisten wild lebenden Säugetiere werden nur einmal (Mäuse, Feldhasen, Wildkaninchen mehrmals) im Jahr brünstig, die Haussäugetiere und tropischen Säuger das ganze Jahr über in regelmäßigen Abständen. Die Brunst äußert sich u. a. in Kampflust, Kraftäußerungen, Liebesspielen, Paarungsrufen, in besonderer Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale oder in der Produktion stark duftender Locksubstanzen.
 
Brunstorgane sind Organe mancher Tiere zur Reizung und Anlockung des anderen Geschlechts, z. B. die Brunftfeige, eine Hautdrüse auf dem Kopf der Gämsen unmittelbar hinter den Hörnern, der Brunftfleck, ein Fleck um die Rute des Hirsches. Die Brunstzeiten des mitteleuropäischen Großwildes liegen meist im Herbst, beim Reh von Juli bis August. - Die Brunst heißt beim wiederkäuenden Schalenwild Brunft, beim Schwarzwild Rauschzeit, beim Raubwild Ranzzeit, bei Hase und Kaninchen Rammelzeit.
 

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Brụnst, die; -, Brünste [mhd., ahd. brunst = Brand, Glut, zu mhd. brinnen, ahd. brinnan, ↑brennen]: 1. Zeit der Paarung bzw. der Paarungsbereitschaft bei Säugetieren: der Hirsch tritt in die B., ist in der B. 2. geschlechtliche Erregtheit: die Vogelmännchen, sofern sie überhaupt in B. waren (Lorenz, Verhalten I, 235); Die B. hat Sie also hergetrieben! Gratuliere zu so viel Jugend (Remarque, Obelisk 208).

Universal-Lexikon. 2012.

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